Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Antworten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und ESG-Disclosure
Was versteht man unter Nachhaltigkeitsberichterstattung?
Nachhaltigkeitsberichterstattung umfasst die systematische Erfassung und Veröffentlichung von ökologischen, sozialen und Governance-Daten (ESG). Unternehmen dokumentieren damit ihre Leistung in Bereichen wie Umweltmanagement, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung.
Welche Rahmenwerke gibt es für ESG-Disclosure?
Zu den bekanntesten Rahmenwerken gehören die GRI-Standards (Global Reporting Initiative), die EU-Taxonomie, SASB (Sustainability Accounting Standards Board) und die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Jedes Framework hat einen eigenen Fokus und methodische Vorgaben.
Warum ist eine strukturierte ESG-Berichterstattung wichtig?
Eine strukturierte Berichterstattung schafft Transparenz gegenüber Stakeholdern wie Kundinnen, Mitarbeitenden und Regulatoren. Sie unterstützt zudem interne Steuerungsprozesse, indem relevante Kennzahlen für Umwelt- und Sozialthemen konsistent erfasst und verglichen werden.
Wie lässt sich die Übereinstimmung mit der EU-Taxonomie nachweisen?
Die Einhaltung der EU-Taxonomie erfordert eine klare Zuordnung wirtschaftlicher Aktivitäten zu definierten Umweltzielen, eine technische Prüfung der Kriterien und eine konsolidierte Offenlegung im Lagebericht oder Nachhaltigkeitsbericht.
Was sind typische ESG-Kennzahlen?
Gängige Kennzahlen sind CO2-Emissionen (Scope 1–3), Wasserverbrauch, Anteil erneuerbarer Energien, Mitarbeitendenzufriedenheit, Diversitätsquoten und Governance-Indikatoren wie Audit-Frequenz und Risikomanagementprozesse.
Welche Rolle spielt eine externe Prüfung?
Eine unabhängige Prüfung durch akkreditierte Dritte stärkt die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung. Prüfer bestätigen, dass die offengelegten Informationen vollständig und den gewählten Standards entsprechend aufbereitet sind.
Wie aufwändig ist die Einführung eines Berichtswesens?
Der Aufwand hängt vom aktuellen Reifegrad der Datenerfassung und den gewählten Rahmenwerken ab. In der Regel werden zunächst relevante Datenquellen identifiziert, Prozesse angepasst und Mitarbeitende geschult, bevor eine konsolidierte Berichterstattung entsteht.
Welche Anforderungen gelten für Schweizer Unternehmen?
Schweizer Unternehmen stehen unter wachsendem Druck von internationalen Investorinnen und Regulatoren. Bereits heute orientieren sich viele freiwillig an GRI und TCFD. Ab 2025 verpflichten EU-Vorgaben indirekt auch exportorientierte Firmen in der Schweiz.
Kann ich unterschiedliche Frameworks kombinieren?
Ja, eine parallele Anwendung von GRI für umfassende Nachhaltigkeitsberichte und SASB für sektorenspezifische Kennzahlen ist häufig. Wichtig ist eine transparente Darstellung, welches Framework für welchen Aspekt verwendet wurde.
Wie werden Klimarisiken offengelegt?
Empfehlungen der TCFD sehen vor, klimabezogene Risiken in Governance, Strategie, Risikomanagement und Kennzahlen zu gliedern. Szenarioanalysen helfen dabei, physische und Übergangsrisiken systematisch zu bewerten.
Welche Softwarelösungen unterstützen ESG-Reporting?
Es gibt spezialisierte Tools zur Datenerfassung und -auswertung, die Schnittstellen zu ERP-Systemen bieten. Viele Lösungen decken Standard-Frameworks ab und unterstützen automatisierte Berichtsprozesse.